Erstellen eine USB-Sticks mit 4Bibeln und einem kompletten Linux-System

1. Laden Sie sich das -usb.tar.gz-Paket für den USB-Stick in ein beliebiges
leeres Verzeichnis Ihrer Festplatte.

2. Nehmen Sie sich einen USB-Stick von mindestens 1GB Größe und partitionieren
Sie ihn so, dass Sie folgende Partitionen erhalten:

Partition	Dateisystem	Name		Größe
==========================================================================
/dev/sda1	vfat		(egal)		(was übrig ist)
/dev/sda2	ext3		casper-rw	(400 MB oder mehr)
/dev/sda3	ext3 oder vfat	(egal)		(600 MB)

Dies ist nur ein Beispiel für den Fall, dass der von Ihnen benutzte USB-Stick in
Ihrem System als /dev/sda erkannt wird. Sollten Sie einen USB-Kartenleser haben,
ist es wahrscheinlich, dass Ihr System Ihren Stick als /dev/sde anspricht - und
danach müssen Sie die Partitonsnamen ändern.

Sie finden den Namen Ihres USB-Sticks heraus, indem Sie ihn auf dem ersten
Terminal Ihres Linux-Systems, das Sie mit CTRL-ALT-F1 (STRG-ALT-F1) ereichen,
einstecken.

3. Die Partitionierung nehmen Sie zum Beispiel mit dem Konsolen-Programm cfdisk
oder dem grafischen Tool gparted vor - oder mit einem kommerziellen
Partitionierungstool, über das Sie verfügen.

Die erste genannte Partition ist dabei optional - sie dient dem weiteren
Datentransport, der unabhängig vom Linux-System auf den anderen beiden
Partitionen funktioniert (und für den Sie nur Platz haben, wenn Sie einen
mindestens 2 GB großen USB-Stick besitzen). Benötigen Sie diesen Platz nicht,
können Sie sich auf die beiden anderen Partitionen beschränken. Aber wenn Sie
ihn benötigen, achten Sie darauf, dass es wirklich die erste Partition ist, die
Sie mit dem vfat-System partitionieren, weil manche Windows-Systeme
Schwierigkeiten mit Dateisystemen jenseits der ersten Partition haben.

Formatieren Sie nach dem Anlegen der Partitionen folgendermaßen:

	mkfs.vfat /dev/sda1
	mkfs.ext3 /dev/sda2 -L casper-rw
	mkfs.ext3 /dev/sda3

(Das gilt, falls Sie ein Linux-System haben - sonst müssen Sie Ihren
kommerziellen Partitionierer machen lassen).

Wiederum müssen Sie möglicher Weise sda durch sdb, sdc, sdd, sde oder eine
andere Bezeichnung ersetzen. Achten Sie aber darauf, dass Sie wirklich das
richtige Laufwerk partitionieren, um nicht unabsichtlich wichtige Daten zu
löschen.

4. Jetzt müssen Sie einen Bootmanager auf Ihrem Stick installieren. Nehmen Sie
dazu GRUB. Wenn Sie Linux haben, verfahren Sie folgendermaßen:
- Öffnen Sie eine Konsole/ein Terminal.
- Machen Sie sich zum Superuser, indem Sie su und das root-Passwort eingeben
  (Wenn Sie ein .ubuntu-System haben, geht das nicht. Geben Sie in diesem Falle 
  die folgenden Befehle mit einem vorangestellten "sudo" ein)

	mount -t ext3 /dev/sde3 /mnt
	cd /mnt
	mkdir -p boot/grub
	cp /boot/grub/* boot/grub
	echo '(hd1) /dev/sda' > boot/grub/device.map
	grub-install --root-directory=/mnt --no-floppy '(hd1)'

Anmerkung: Falls bei der letzten Eingabe die Fehlermeldung
"grub-install does not have any corresponding BIOS drive"
erscheint, geben Sie folgendes ein:
grub-install --recheck
und probieren Sie es dann noch einmal.

5. Ersetzen Sie die jetzt in Ihrem System unter /mnt/boot/grub/ befindliche
Datei menu.lst
durch eine gleichnamige Datei folgenden Inhalts:

	# menu.lst - Manpages: grub(8), info grub, update-grub(8)
	default         saved
	timeout 5
	color light-gray/brown yellow/brown

	title Debian FluxLive
  	kernel /casper/vmlinuz locale=de kbd=de ramdisk_size=100000 boot=casper
username=bibel hostname=4bibeln persistent
  	initrd /casper/initrd.img
  	boot

	title Debian FluxLive (fluechtig)
  	kernel /casper/vmlinuz locale=de kbd=de ramdisk_size=100000 boot=casper
username=bibel hostname=4bibeln nopersistent
  	initrd /casper/initrd.img
  	boot

	title Debian Rettungssystem
  	kernel /casper/vmlinuz locale=de kbd=de ramdisk_size=100000 boot=casper
username=bibel hostname=rettung nopersistent noapic noapm nodma nomce nolapic
nosmp vga=normal
  	initrd /casper/initrd.img
  	boot

	title Speichertest
  	kernel /casper/memtest
  	boot

Sie finden diese Datei auch unter Ihren heruntergeladenen Dateien.

6. Kopieren Sie alle heruntergeladenen Dateien mit den jeweiligen Verzeichnissen
so nach /mnt, dass Sie unterhalb von /mnt Verzeichnisse namens boot/ und casper/
und lost+found/ haben. Im Unterverzeichnis boot/ befindet sich das
Unterverzeichnis grub/ mit den Dateien default, device.map,
e2fs_stage1_5,fat_stage1_5, jfs_stage1_5, menu.lst, minix_stage1_5,
reiserfs_stage1_5, stage1, stage2 und xfs_stage1_5. Im Unterverzeichnis casper/
befinden sich die Dateien filesystem.manifest, filesystem.squashfs, initrd.img,
memtest und vmlinuz.

7. Wenn das alles so ist, können Sie den USB-Stick mit dem Kommando 

	umount /mnt

entfernen.

8. Stellen Sie nun sicher, dass Ihr Computer von einem USB-Stick vor der
Festplatte booten kann. Dazu ist es möglicher Weise nötig, im BIOS die
Bootreihenfolge so zu ändern, dass USB  vor der Festplatte abgefragt wird.
Alternativ gibt es möglicher Weise auch die Möglichkeit, spontan die
Bootreihenfolge mittels eines beim Bootvorgang aufgerufenen Bootmenüs zu
verändern.

9. Wie Sie Ihr BIOS erreichen, ist abhängig vom Hersteller Ihres Mainboards.
Einen Versuch Wert sind während des Bootvorgangs die Tasten DEL (Entf), F1, F2,
F8 und F12 - aber wenn Sie Glück haben, zeigt Ihr BIOS Ihnen die Taste beim
Booten auch an.

10. Anschließend bootet ein vollständiges Linux-System, zu dem Sie mit dem
BenutzerInnennamen "bibel" und dem Passwort "live" Zugang erhalten.

11. Mit einem Rechtsklick erreichen Sie anschließend das Menü des Windowmanagers
"Fluxbox" und damit alle verfügbaren Programme.

12. Viel Spaß mit Ihrem Live-System.


Anmerkung: Wenn Sie nur einen USB-Stick für die Zusammenarbeit mit Ihrer
Live-CDROM benötigen, reicht es, auf diesem USB-Stick neben anderen Partitionen
eine beliebige ext3-Partition mit dem Namen casper-rw anzulegen. Wie das geht,
steht weiter oben.